FAQ zum Zika-Virus

Wer erkrankt von einer Tropenreise zurückkehrt, sollte sich, insbesondere wenn Fieber vorliegt, tropenmedizinisch untersuchen lassen. Vor allem sollte zunächst eine Malaria ausgeschlossen werden, die sehr gefährlich sein kann.

Eine Infektion mit dem Zika-Virus verläuft in der großen Mehrzahl der Fälle milde. Vorerkrankungen könnten ein Risiko für einen schwereren Verlauf darstellen. Allerdings wurden gleichzeitig mit der jüngsten Epidemie in Lateinamerika häufiger als zuvor Schäden an ungeborenen Kindern (Mikrozephalie) und bei Erwachsenen das seltene Guillian-Barré-Syndrom beobachtet, das auch bei vielen anderen Infektionskrankheiten auftreten kann.

Aufnahme des Zikavirus. Befallene Zellen leuchten grün.
Aufnahme des Zikavirus. Befallene Zellen leuchten grün.   ©BNITM

1. Welche Symptome deuten auf Zika-Fieber hin?

Symptome, die auf das Zika-Fieber hindeuten, aber auch bei anderen Infektionserkrankungen vorkommen, sind Fieber, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Hautausschlag und eine nicht-eitrige Bindehautentzündung des Auges. Die Erkrankung dauert meist drei bis sieben Tage und heilt in der Regel von allein aus. Die Zika-Virus-Infektion kann auch nur mit wenigen der oben geschilderten Symptome oder ganz ohne Symptome verlaufen.

2. Für wen ist eine Laboruntersuchung auf eine Zika-Infektion sinnvoll?

Diagnostisches Vorgehen bei Patienten MIT Symptomen

Alle Patienten mit den unter 1. genannten Symptomen, die sich innerhalb von 3 Wochen nach Rückkehr aus Epidemie- und Endemiegebieten entwickeln, können sich auf das Zika-Virus mittels Labortest untersuchen lassen.

Epidemiegebiete sind derzeit tropische Regionen Süd- und Mittelamerikas sowie die Karibik. Bitte beachten Sie, dass sich die geographische Verbreitung rasch ändern kann; aktuelle Informationen finden Sie auf den Websites von ecdc (Europa), CDC (USA) und WHO (alle drei auf Englisch). Das Virus kommt zudem endemisch in Afrika, Südostasien und auch auf verschiedenen pazifischen Inseln vor.

Unsere Einsendescheine und Informationen zum Materialversand finden Sie hier

Die Blutentnahme sollte über den Haus- bzw. Frauenarzt oder eine tropenmedizinische Ambulanz erfolgen:

  • Sinnvoll ist bis zum 7. Tag nach Symptombeginn die PCR aus EDTA-Blut (1 Röhrchen) und zusätzlich Urin (mindestens 20 ml);
  • vom 8. – 27. Tag nach Symptombeginn Serologie aus Serumprobe (IgM- und IgG-Nachweis) sowie zusätzlich eine PCR aus Urin oder EDTA-Vollblut;
  • nach mehr als 28 Tagen nach Symptombeginn nur noch Serologie aus einer Serumprobe.

 

Diagnostisches Vorgehen bei Patienten OHNE Symptome (Schwangere und deren Geschlechtspartner)

Bei Rückkehr aus Epidemiegebieten ist bei fehlenden Symptomen eine serologische Untersuchung (IgM- und IgG-Nachweis aus Serum) dann sinnvoll, wenn es sich um aktuell schwangereReiserückkehrerinnen und männliche Reiserückkehrer mit schwangerer Sexualpartnerin handelt. Im Falle eines positiven Testergebnisses bei einer Schwangeren würde das weitere Vorgehen mit dem behandelnden Frauenarzt zu diskutieren sein.

Frauen, die sich nicht sicher sind, ob sie schwanger sein könnten, sollten einen Schwangerschaftstest durchführen. Bei der Einsendung diagnostischer Proben an unser Labor sollte unbedingt eine genaue Reiseanamnese (Reiseländer, Datum) sowie die Schwangerschaftswoche angegeben werden.

3. Was empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO)?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Reisenden, die aus einem Zika-Ausbruchsgebiet zurückkehren, für mindestens drei Monate (Männer) bzw. zwei Monate (Frauen) nach Reiserückkehr mit Kondomen zu verhüten (Safer Sex) oder keinen Geschlechtsverkehr zu haben. Bei bestehender Schwangerschaft soll laut der WHO für den gesamten Zeitraum der Schwangerschaft Safer Sex praktiziert oder auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Eine Testung auf das Zika-Virus ist bei Befolgen dieser Vorgaben nicht nötig.

Wir weisen darauf hin, dass, wenn möglich, jedoch den Empfehlungen der WHO gefolgt werden sollte!

Schema Grafik des Zika Virus
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