Start für größte Studie zur Behandlung von COVID-19-Fällen in Afrika
Hamburg / Kumasi. Dreizehn afrikanische Länder und ein internationales Netzwerk von Forschungsinstitutionen haben gemeinsam eine Studienplattform aufgebaut, um in Afrika klinische Studien zur frühzeitigen Behandlung von COVID-19-Erkrankten durchführen zu können. Auch beteiligt ist das Kumasi Centre for Collaborative Research (KCCR) in Ghana in Kooperation mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM).
Das großangelegte Projekt „ANTICOV“ soll in klinischen Studien zeigen, welche Medikamente eine Verschlechterung des Krankheitsverlaufs verhindern können. In eine erste Studie eingeschlossen werden rund 2.000 bis 3.000 COVID-19-Patientinnen und Patienten aus Burkina Faso, Kamerun, Côte d'Ivoire, der Demokratischen Republik Kongo (DRC), Äquatorialguinea, Äthiopien, Ghana, Guinea, Kenia, Mali, Mosambik, Sudan und Uganda.
„COVID-19 hat die meisten afrikanischen Länder zwar bisher nicht so schwer getroffen wie zunächst prognostiziert. Wir müssen aber mit Medikamenten, die für afrikanische Patienten geeignet sind, auf einen Anstieg der Fallzahlen vorbereitet sein. Wir freuen uns daher, dass wir zu den Institutionen gehören, die an dieser Studie teilnehmen“, sagt Dr. John Amuasi, Leiter der Forschungsgruppe Globale Gesundheit und Infektionskrankheiten am KCCR. Das Ziel der Studien sei, angesichts der begrenzten Beatmungsplätze in Afrika, Erkrankte schon im frühen Krankheitsstadium gegen COVID-19 zu behandeln, um eine Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern.
Prof. Jürgen May, Leiter der Abteilung Infektionsepidemiologie am BNITM, begrüßt den Start der Studienplattform für afrikanische Ärztinnen und Ärzte. Das BNITM hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) die verantwortliche Leitung der Studie in Ghana übernommen. „Nur wenige klinische Studien untersuchen Medikamente, die bei afrikanischen COVID-19-Patienten frühzeitig verhindern, dass sich der Gesundheitszustand verschlechtert“, erklärt May. Finanziert wird das ANTICOV-Konsortium vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der globalen Gesundheitsinitiative „Unitaid“.
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Die ANTIVCOV-Forschungsvorhaben wurde mit Unterstützung des African Vaccine Regulatory Forum (AVAREF) entwickelt. Das AVAREF ist eine 2006 von der Weltgesundheitsorganisation eingerichteten Plattform, die sich aus Vertretern afrikanischer Ethikkommissionen und Zulassungsbehörden zusammensetzt und die Überprüfung klinischer Studien für COVID-19 auf Länderebene vereinfacht und beschleunigt.
Das ANTICOV-Konsortium hat ein breites Netzwerk verschiedener Partner mit weitreichender Erfahrung in der klinischen Forschung mobilisiert, die der im April 2020 ins Leben gerufenen „COVID-19-Koalition für klinische Forschung“ angehören:
BNITM:
Prof. Jürgen May, Abteilungsleiter Infektionsepidemiologie, may(at)bnitm.de, Tel. 040 42818-369
Dr. Eleonora Schönherr, Pressearbeit, presse(at)bnitm.de, Tel. 040 42818-269
KCCR:
Dr. John Amuasi, Leiter Globale Gesundheit und Infektionskrankheiten, amuasi(at)kccr.de , Tel. +233 3220 60351 Ext 230
DNDi:
Frédéric Ojardias (Geneva), fojardias(at)dndi.org, +41 79 431 62 16
Linet Otieno (Nairobi), latieno(at)dndi.org, +254 733 624 206
Ilan Moss (New York), imoss(at)dndi.org, +1 646 266 5216
Francine Ngalula (Kinshasa), francinengal(at)gmail.com, +243 816 402 389