FAQ zum Mpox-Virus (MPXV)

1. Was ist Mpox?

Mpox ist eine Erkrankung, die durch das Orthopoxvirus simiae (auch Monkeypox virus, MPXV) aus der Gattung Orthopoxvirus ausgelöst wird. Diese Viren kommen natürlicherweise in Nagetieren vor. Affen gelten als Fehlwirt: In ihnen kann sich das Virus nicht weiterentwickeln bzw. von dort aus in einen Endwirt gelangen.

Menschen können sich bei infizierten Tieren anstecken (Zoonose), wenn sie in Kontakt mit deren Pusteln, Körpersekreten oder mit kontaminiertem Material kommen: durch Bisse, engen Umgang, bei der Jagd oder beim Verarbeiten von nicht ausreichend erhitztem Fleisch.

Auch die Mensch-zu-Mensch-Übertragung erfolgt durch Körpersekrete, etwa beim Berühren von Hautverletzungen, Bläschen, Pusteln, Hautkrusten, typischerweise bei längerem, engerem Kontakt, etwa bei Geschlechtsverkehr.

Das Mpox-Virus ist verwandt mit den klassischen humanen Pockenviren (Variola-Virus, Smallpox) und den ebenfalls als zoonotisch bekannten Kuhpockenviren.

Schwarz-Weiß-Bild eines Oran-Utan mit Mpoxpusteln im Gesicht
Bild eines Orang-Utan mit Mpox   ©BNITM
Elektronenmikroskopisches Bild von Mpox-Viren
Elektronenmikroskopisches Bild von Mpox-Viren   ©BNITM

2. Was passiert bei einer Ansteckung, und wie kann ich mich schützen?

Beim Menschen löst das Mpox-Virus meist eine milde Erkrankung mit Fieber und pockenähnlichen Hauterscheinungen aus. Schwere Krankheitsverläufe sind selten, aber möglich, vor allem bei Menschen mit Vorerkrankungen.

Infizierte sind ansteckend, sobald und solange sie Symptome haben (laut Robert-Koch-Institut (RKI) in der Regel zwei bis vier Wochen lang). Menschen, die in engem Kontakt mit einer ansteckenden Person stehen wie z. B. Sexualpartner und Haushaltsmitglieder, ggf. Angehörige des Gesundheitswesens, sind daher einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt und können Kontaktpersonen sein.

Eine Schutzimpfung gegen die echten Pocken senkt das Risiko, dass die Krankheit ausbricht bzw. mildert den Krankheitsverlauf. Die Ständige Impfkommision (STIKO) empfiehlt bestimmten Personengruppen die Impfung mit dem Pockenimpfstof Imvanex.

Menschen, bei denen eine Mpox-Infektion diagnostiziert wurde, müssen in häusliche Isolierung, mögliche Kontaktpersonen in Quarantäne. Wer im selben Haushalt lebt, sollte 1,5 Meter Abstand halten, eine FFP2-Maske tragen und auf Körperkontakt wie Händeschütteln, Umarmungen oder Sex verzichten. Kondome schützen nicht vor einer Übertragung des Virus.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ruft die Menschen vor allem in Europa dazu auf, das Bewusstsein für die Mpox zu schärfen - unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung oder Aktivität.

3. Welche Symptome treten bei den Mpox auf?

Die Inkubationszeit von Mpox beträgt 5 bis 21 Tage. Die ersten Symptome sind Fieber, Gliederschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Die dann auftretenden Blasen und Pusteln konzentrieren sich auf Gesicht, Handflächen und Fußsohlen. Die Symptome halten zwei bis vier Wochen an und können ohne Behandlung häufig von selbst verschwinden. In einigen Fällen wurden Hautveränderungen im Urogenital- und Analbereich berichtet. In den Endemiegebieten (West- und Zentralafrika) wurde als Komplikation über eine Hirnhautentzündung berichtet. Es gibt nur wenige Daten über den Verlauf bei immungeschwächten Patienten.

4. Welche Behandlung gibt es?

Eine Mpox-Infektion heilt von allein aus, die meisten Menschen erholen sich innerhalb von mehreren Wochen. Bei der Therapie werden nur die Symptome behandelt. Wichtig ist zu verhindern, dass es zu bakteriellen Superinfektionen kommt.

Ein zur Behandlung von Orthopockenvirus-Infektionen entwickeltes Arzneimittel wurde kürzlich in der EU auch zur Behandlung von Mpox  zugelassen (Tecovirimat). Der Ständige Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger (STAKOB) gibt Hinweise zur Therapie von Mpox und steht für Beratungen zum klinischen Management und zur Therapie zur Verfügung. Für das zuständige Kompetenz- und Behandlungszentrum siehe www.rki.de/stakob.

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