125 Jahre Globale Infektionsforschung
„Globale Gesundheit ist eine entscheidende Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung, soziale Gerechtigkeit und Frieden. Dieses Wissen spornt uns an."
Das BNITM hat eine wechselvolle Geschichte: Gegründet in der Kolonialzeit und unter dem Eindruck der Cholera-Epidemie von 1892, ist es heute ein internationales Zentrum für globale Infektionsforschung: Mit modernsten Methoden zerlegen wir Krankheitserreger in ihre kleinsten Bausteine, ermitteln deren Funktionen und suchen nach Ansatzpunkten für neue Wirkstoffe. Wir untersuchen das Wechselspiel zwischen tropentypischen Parasiten, Viren oder Bakterien mit unserem Immunsystem. Im Hochsicherheitslabor erforschen wir hämorrhagische Fieberviren wie Ebola-, Marburg-, Nipah- oder Lassaviren, um Ansätze für Medikamente und Impfstoffe zu finden, die diesen tödlichen Viren ihren Schrecken nehmen. Wir wollen wissen, wie die Übertragung von Infektionserregern funktioniert und was passiert, wenn der Klimawandel für höhere Temperaturen, längere Hitzeperioden und veränderte Niederschläge sorgt. Zudem erforschen wir, wie sich die gewonnenen Erkenntnisse in der Praxis umsetzen lassen.
Wir laden Sie herzlich ein, hier auf unser vielseitiges Jubiläumsprogramm zurückzublicken, darunter unsere öffentlichen Infoveranstaltungen und eine Ausstellung in der Rathausdiele, der Wissenschaftskongress ECTMIH und ein Konzert in der Elbphilharmonie.
Tauchen Sie in die Geschichte des BNITM ein und erfahren Sie mehr über unsere Vision für die Zukunft. Globale Infektionsforschung für alle, besonders aber für vernachlässigter Bevölkerungsgruppen in Ländern mit eingeschränkten Ressourcen – das ist und bleibt unser Auftrag.
Wir freuen uns, dass wir mit Ihnen dieses besondere Jubiläum feiern durften.
Prof. Dr. Jürgen May, Vorstandsvorsitzender des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin


Wie das Tropeninstitut feierte
Wussten Sie, dass der Standardtest, um Malaria zu diagnostizieren, am Tropeninstitut entwickelt wurde? Dass hier ein Experte für elektronenmikroskopische Virusdiagnostik erstmals das Marburg-Virus sichtbar machte? Oder warum es jahrzehntelang kaum Stechmückenforschung in Deutschland gab - bis sie auch am BNITM wiederbegründet wurde? Spannende Geschichte und Geschichten wie diese konnten unsere Gäste in den Jubiläumsausgaben unserer beliebten Infoveranstaltungen erfahren.
Außerdem informierte eine Ausstellung in der Rathausdiele über historische und aktuelle Entwicklungen am Institut. Am 30. September gab das Beatrice Asare Quintett ein Konzert im kleinen Saal der Elbphilharmonie. Und wie feiern Wissenschaftler:innen? Natürlich mit einem Wissenschaftskongress!
Das Jubiläum in Bildern
Unsere Forschung ist global und interdisziplinär
Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) ist Deutschlands größte Einrichtung für Forschung, Versorgung und Lehre auf dem Gebiet tropentypischer und neu auftretender Infektionskrankheiten. Seit jeher werden BNITM-Forschungsschwerpunkte unter dem Aspekt der Globalen Gesundheit / One Health betrachtet sowie unter dem Aspekt der Translation – des Transfers von Grundlagenforschung in die Anwendung. Dieser Forschungsansatz spiegelt sich auch in den fünf Sektionen des Instituts wider: Pathogen (Erreger) -> Interface (Immunologie, Wirt/Erreger) -> Patient (Klinik) -> Population (Epidemiologie) -> Implementation (erfolgreiche Etablierung des Wissens).
Aktuelle thematische Schwerpunkte bilden Malaria, Lassa und andere hämorrhagische Fieberviren, vernachlässigte Tropenerkrankungen (NTDs), Immunologie, Epidemiologie und die Klinik tropischer Infektionen sowie die Mechanismen der Übertragung von Viren durch Stechmücken. Für den Umgang mit hochpathogenen Viren und infizierten Insekten verfügt das Institut über Laboratorien der höchsten biologischen Sicherheitsstufe (BSL4) und ein Sicherheits-Insektarium (BSL3). Die mobilen Laboratorien des BNITM stehen für die globale Ausbruchsbekämpfung hochpathogener oder hochinfektiöser Viren bereit.























