Partnerinstitutionen in Afrika
Das Institut unterhält zahlreiche nationale und internationale Kooperationen, so auch institutionelle Kooperationen mit Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen in Afrika. Unsere Forschung soll ausschließlich humanen und friedlichen Zwecken dienen. Daher sichern wir uns gegen die missbräuchliche Anwendung unserer Forschung ab. Zudem wahren wir uneingeschränkt die Rechte von Ländern und Patientinnen und Patienten an ihren biologischen Ressourcen. Negative Auswirkungen unserer Forschung auf Menschen, Gesellschaft und Umwelt vermeiden oder minimieren wir. Mit unserem Wirken verpflichten wir uns dabei den UN Sustainable Development Goals.

Université d‘Antananarivo, Madagaskar
Das BNITM kooperiert seit 2009 mit der Universität von Antananarivo. Die Kooperation geht auf eine Initiative des Dekans der dortigen Medizinischen Fakultät, Prof. Raphael Rakotozandrindrainy, zurück, der im Sommer 2009 auf Einladung von Prof. Fleischer für fünf Wochen als Gastwissenschaftler am BNITM war. Seit der ersten Projektimplementierung im April 2010 wurden überwiegend epidemiologische Studien zu Malaria, Chikungunya- und Dengue-Fieber, Rickettsiosen, Staphylokokken-Infektionen sowie Schistosomiasis durchgeführt und die Implementierung einer multizentrischen Studie zu Sepsis bei Kindern in Madagascar initiiert und unterstützt. Neben wissenschaftlich motivierten Feldstudien waren der Aufbau einer Laborinfrastruktur sowie das Training madagassischer Wissenschaftler:innen von besonderer Bedeutung.
Die Kooperationsvereinbarung für die nächste Phase (drei Jahre) wurde am 27. Februar 2019 durch den Präsidenten der Université d'Antananarivo Prof. Panja Ramanoelina und Prof. Jürgen May vom BNITM unterzeichnet.

Irrua Specialist Teaching Hospital (ISTH), Irrua, Nigeria
Vor dem jüngsten Ebola-Ausbruch konzentrierte sich die Arbeit der Abt. Virologie auf Untersuchungen des Lassa-Virus und des Lassa-Fiebers. Da das KCCR in Ghana außerhalb des Endemiegebiets für Lassa-Fieber liegt, baute die Abteilung eine intensive Zusammenarbeit mit dem Irrua Specialist Teaching Hospital (ISTH) in Irrua, Nigeria, auf, in dem zahlreiche Patientinnen und Patienten mit Lassa-Fieber behandelt werden. Auf der Basis eines Kooperations-vertrages wurde 2008 ein Labor für die molekulare Lassa-Virusdiagnostik etabliert. Seitdem werden jedes Jahr mehr als 1.000 Patientenproben getestet, von denen ca. 10% positiv für Lassa-Virus sind. Für die Durchführung von Forschungsprojekten zu Pathogenese und Immunologie des Lassa-Fiebers wurde 2014 ein neuer Labortrakt errichtet und mit modernen Geräten ausgestattet. Mitarbeiter:innen der Abteilung Virologie sind mindestens zweimal jährlich vor Ort, um neue Methoden einzuführen, Projekte durchzuführen und lokale Mitarbeiter:innen zu trainieren. Die Aktivitäten in Nigeria werden durch das Auswärtige Amt, die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) und die Europäische Union unterstützt.

Kumasi Centre for Collaborative Research, Kumasi, Ghana
Seit 25 Jahren betreibt das BNITM zusammen mit der Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST) in Kumasi, Ghana, und dem ghanaischen Gesundheitsministerium (MoH) das Kumasi Centre for Collaborative Research (KCCR), ein Forschungs-und Ausbildungszentrum auf dem Campus der KNUST. Grundlage ist ein Staatsvertrag zwischen der Republik Ghana und der Freien und Hansestadt Hamburg. Das Universitätskrankenhaus in Kumasi (Komfo Anokye Teaching Hospital) ist ein wichtiger eigenständiger Forschungspartner des BNITM für klinische Studien. Ein ausführliches Institutsporträt finden Sie hier.