Das BNITM in Zahlen

Die Bibliothek des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) hat ein umfangreiches Archiv mit historischen Dokumenten und Archivalien, weitere Quellen verwahrt das Staatsarchiv Hamburg. Gleichwohl sind miteinander vergleichbare Zahlen zu Mitarbeitenden, Forschungsgruppen, Publikationen und Kursteilnehmenden teilweise schwer zu ermitteln: In 125 Jahren wechselvoller Geschichte sind die Daten unterschiedlich konsequent und nicht immer konsistent erhoben worden. In den Jahresberichtsblättern 1900 - 1949 beispielsweise sind einige Parameter nicht durchgehend verzeichnet. In den ab 1947 vorliegenden Jahresberichten gibt es in den ersten Jahren gar keine separaten Zahlenangaben, sondern nur Fließtexte. Wir haben versucht, dies in unseren Grafiken zu berücksichtigen und dennoch eine ungefähre Vorstellung davon zu vermitteln, wie das Institut über die Jahrzehnte gewachsen und mitunter auch geschrumpft ist.

Liniendiagramm mit der Entwicklung der Mitarbeiterzahlen
Mitarbeitende des BNITM   ©BNITM

 

Zahl der Mitarbeitenden

Verlässliche Personalzahlen sind schwer zu ermitteln. Bekannt ist, dass das „Institut für Schiffs- und Tropenkrankheiten” am 1. Oktober 1900 mit 24 Angestellten startet. Aber erst ab 1914 wird für einige Jahre der Personalbestand systematisch erfasst. Ab 1926 werden die Daten ungenau, möglicherweise sind die Unterlagen verloren gegangen. Von 1930 bis 2000 gibt es gar keine Angaben. 


 

Forschen, Heilen, Lehren

In den ersten Jahren ist das Institut im alten Seemannskrankenhaus an den Landungsbrücken untergebracht. Seinem Arbeitsmotto entsprechend verbindet es von Beginn an Forschung mit Patientenversorgung und Lehre: 1901 erscheinen die ersten vier wissenschaftliche Publikationen, im Jahr darauf sind es bereits 14. Bis zum ersten Weltkrieg pendelt sich die Zahl bei knapp 50 ein. Heute liegt sie bei jährlich um die 250.

Kurz nach der Institutsgründung wird die Abteilung für „innerlich erkrankte Seeleute” des Alten Allgemeinen Krankenhauses St. Georg geschlossen und stattdessen eine Klinische Abteilung im Seemannskrankenhaus eingerichtet. Sie zieht 1914 mit in den Fritz-Schumacher-Bau. Seit 2006 werden die Patient:innen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf versorgt.

1901 findet der erste Weiterbildungskursus für Schiffs- und Kolonialärzte statt, mit praktischen Übungen zum Nachweis von Malaria- und anderen Erregern und Vorlesungen zum Thema Schiffshygiene und Quarantäne. 1908 wird zum ersten Mal der dreimonatige große Ärztekursus abgehalten, eine Veranstaltung, in der bis heute Tausende Ärztinnen und Ärzte ausgebildet wurden. Der Kursus fiel nur selten aus: in den Weltkriegen und in der Coronavirus-Pandemie.

Liniendiagramm mit Veröffentlichungen, Kursteilnehmenden
Veröffentlichungen, Kursteilnehmer:innen   ©BNITM | Mira Lynne

In den ersten Jahrzehnten zielt die Arbeit des Instituts in erster Linie auf die Gesunderhaltung von Kolonialtruppen, Schiffsbesatzungen und eigener Bevölkerung. Heute geht es dem BNITM vor allem um die Gesundheit von Menschen in Ländern mit armutsbedingten und tropentypischen Erkrankungen, Reise- und Migrationsmedizin, Globale Gesundheit und Pandemievorsorge.