Erreger erforschen

Wie funktionieren Erreger?

System-, Zell- und Strukturbiologie mit modernster Technologie 

In der Grundlagenforschung an tropischen Erregern verfolgt das BNITM ein ganzheitliches Forschungskonzept. Im Fokus stehen sowohl die Erreger selbst als auch ihre Interaktionen mit dem Wirtsorganismus auf atomarer, molekularer, zellulärer und systemischer Ebene. Die sich rasant entwickelnden biochemischen und bioinformatischen Methoden eröffnen dabei neue, vielver- sprechende Wege. Zeitgleiche Untersuchungen einer Vielzahl von Einzelelementen sind möglich (Genom-, Transkriptom-, Proteom-, Metabolomanalysen), deren computergestützte Zusammenführung und Modulierung (Systembiologie) sowie experimentelle Überprüfung (z.B. durch Änderung des Erreger-Genoms). Der Infektionsprozess kann im Ganzen aufgeklärt und damit der Bogen von der Untersuchung kleinster molekularer Strukturen bis hin zu innovativer klinischer Forschung gespannt werden.

Blick von oben auf die mit Laborutensilien arbeitenden Forschenden im Vollrschutzanzug mit der sogenannten Glasbox im Hochsicherheitslabor Stufe 4
Arbeit im Hochsicherheitslabor - Forschung mit hochpathogenen Erregern ermöglicht bessere Ausbruchsbekämpfung   ©BNITM | Zimmermann

Das BNITM wird die notwendigerweise auf spezielle Themengebiete fokussierte Forschung seiner international anerkannten Arbeitsgruppen weiter stärken und zusätzlich systemisch-orientierte Teams einrichten. Diese Forschungsanstrengungen zielen auf innovative Ansatzpunkte zur Bekämpfung von Tropenerkrankungen. Einzigartige Infrastrukturen erlauben es, mit Erregern der höchsten Sicherheitsstufe zu experimentieren, die geeigneten Tiermodelle für hochgefährliche Krankheiten zu etablieren sowie Überträgermücken zu züchten und Infektionsexperimente durchzuführen. Auf dieser Grundlage kann das BNITM innovative Grundlagenforschung auf höchstem Niveau betreiben.

Die Expansion des BNITM in das Centre for Structural Systems Biology (CSSB) auf dem DESY-Campus bietet den Zugang zu den weltweit besten Bildgebungsverfahren. Sie ermöglichen bislang kaum vorstellbare Forschungsprojekte zur Aufklärung von einzelnen, molekularen Strukturen der Erreger bis hin zu komplexen, molekularen Interaktionen zwischen Wirt und Pathogen.

Enge Kooperationen mit Partnerinstitutionen in Endemiegebieten erlauben die Untersuchung gut charakterisierter klinischer Materialien.

Dadurch werden die Voraussetzungen geschaffen, Studien nicht nur im Labor und in Tierversuchen durchzuführen, sondern sie auch unter klinischen Bedingungen in Bezug auf ihre Relevanz zu überprüfen. Die enge Interaktion zwischen den Forschungseinheiten im Institut wird dazu beitragen, fundamentale Erkenntnisse über die Grundlagen des Infektionsprozesses zu ge- winnen. So wird ein tiefergehendes Verständnis von Erkrankungen möglich, um neue Wege der Krankheitsvorbeugung und -bekämpfung zu eröffnen.

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