Infektionen verstehen

Wie und warum kommt es zu Infektionen?

Infektionen mit tropischen Erregern analysieren und modellieren

Schon jetzt trägt die epidemiologische und infektionsimmunologische Forschung am BNITM entscheidend zum Verständnis und zur Bekämpfung von weltweit vorkommenden Infektions- krankheiten bei. Für die Analyse von Daten aus ressourcenarmen Regionen werden am BNITM spezielle statistische und immunologische Methoden entwickelt, vorgehalten und angewendet. Die am Institut seit Langem existierende entomologische Forschung an Überträgermücken wird durch eine eigene Arbeitsgruppe mit W2-Professur und durch ein Hochsicherheits-Insektarium vertreten. Hier arbeiten Forscher(innen) an den Mechanismen der Übertragung von Pathogenen wie Dengue- oder Zika-Viren durch Stechmücken.

Grafik One Health
Ganzheitliche Betrachtung als nachhaltiger Ansatz - Ein erweiterter One Health-Ansatz nutzt vielfältige Datenquellen, um die Bedingungen von Infektionskrankheiten und von Gesundheit in ressourcenarmen Regionen zu analysieren.   ©BNITM

Ziel ist es, Faktoren, die Einfluss auf tropische Infektionen haben, noch detaillierter zu verstehen. Dies umfasst einerseits die Bedingungen der Erregerübertragung, insbesondere durch Stechmücken. Andererseits stehen die Risikofaktoren des Menschen im Fokus, insbesondere Genetik und Epigenetik sowie gesellschaftliche Determinanten einschließlich Ernährung und Verhalten. Zusätzlich wird am BNITM die Reaktion des Immunsystems auf den eingedrungenen Erreger untersucht. Ziel dieses interdisziplinären Ansatzes ist es, alle bedeutenden Umgebungsdaten zu Infektionsrisiken in tropischen Ländern unter realen Bedingungen zu erheben und integrativ zu analysieren.
Um den aktuellen Herausforderungen der Tropenmedizin gerecht zu werden, hält das BNITM ein breites, modernes Methodenspektrum vor.

Dies umfasst neueste Techniken der Immunologie (im Wirt und Überträger) und der Vektorkompetenzanalyse genauso wie die digitalisierte Erhebung und Auswertung von Daten – von modernen Modellierungstechniken über den Umgang mit hoch- dimensionalen Daten (Big Data) bis hin zur Analyse hochauflösender Satellitendaten. Dies ermöglicht eine präzise Untersuchung von Infektionsdynamiken, insbesondere von Übertragungswegen und der Verbreitung antimikrobieller Medikamentenresistenzen (AMR) speziell in ressourcenarmen Regionen.

Zukünftig wird das BNITM seinen Einsatz für die am stärksten von Infektionskrankheiten betroffenen Bevölkerungsgruppen noch weiter intensivieren. Dafür sollen mithilfe leistungsstarker mobiler Labore in fernab gelegenen und vernachlässigten Landesteilen detaillierte Risikoanalysen durchgeführt werden. Diese Studien führt das Institut in enger, vertrauensvoller Partnerschaft mit Institutionen in den entsprechenden Regionen durch.

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