FAQ zum Ebola-Virus
1. Was sind Ebola-Viren, und wo kommen sie vor?
Das Ebola-Virus ist – wie das Marburg-Virus – ein RNA-Virus aus der Familie der Filoviren. Mehrere Arten des Ebolavirus können beim Menschen schwere Erkrankungen verursachen, darunter Zaire ebolavirus, Sudan ebolavirus und Bundibugyo ebolavirus.
Ebola-Ausbrüche werden regelmäßig aus Ländern in Ost- und Zentralafrika gemeldet, insbesondere aus der Demokratischen Republik Kongo und Uganda. Größere Ausbrüche traten zudem in Westafrika auf – etwa 2014–2016 in Guinea, Sierra Leone und Liberia.
2. Welche Symptome treten bei Infektionen auf?
Nach einer Inkubationszeit von 2 bis 21 Tagen beginnt die Erkrankung meist plötzlich mit hohem Fieber, starkem Krankheitsgefühl, Kopf- und Muskelschmerzen. Im Verlauf treten häufig Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen hinzu.
Schwere Verläufe gehen mit Schock und Multiorganversagen einher. Es kann es zu inneren und äußeren Blutungen kommen. Daher stammt die ursprüngliche Bezeichnung der viralen hämorrhagischen Fieber” stammt; diese Symptome treten aber nur selten auf. Die Sterblichkeitsrate variiert je nach Virusart und medizinischer Versorgung und liegt zwischen 25 und 90 Prozent.
3. Wie wird das Ebola-Virus auf den Menschen übertragen?
Es wird angenommen, dass bestimmte Fruchtfledermausarten das Reservoir des Ebola-Virus bilden. Eine Übertragung auf den Menschen kann beim Umgang mit infizierten Wildtieren erfolgen.
Die Mensch-zu-Mensch-Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten infizierter oder verstorbener Personen sowie mit kontaminierten Oberflächen oder Gegenständen. Eine Ansteckung vor Auftreten der ersten Symptome gilt als unwahrscheinlich. Studien – unter anderem unter Beteiligung des BNITM – zeigen zudem, dass das Ebola-Virus in einigen Körperflüssigkeiten deutlich länger nachweisbar sein kann als im Blut. Besonders gut untersucht ist Sperma, in dem Virusbestandteile noch Monate nach der Erkrankung gefunden wurden. Deshalb empfehlen Gesundheitsbehörden genesenen Männern, eine Zeit lang auf Geschlechtsverkehr zu verzichten oder Kondome zu verwenden, um eine mögliche Übertragung zu vermeiden.
4. Welche Behandlung gibt es?
Ein spezifisches, breit einsetzbares antivirales Medikament steht nicht zur Verfügung. Die Behandlung besteht aus unterstützenden Maßnahmen wie Flüssigkeits- und Elektrolytausgleich, Kreislaufstabilisierung und Behandlung von Komplikationen.
Für das Zaire ebolavirus sind zugelassene Impfstoffe verfügbar. Für andere Virusarten befinden sich Impfstoffkandidaten in klinischer Entwicklung.
5. Wie kann man sich vor einer Ebola-Virus-Erkrankung schützen?
Wichtig sind konsequente Hygiene- und Schutzmaßnahmen: Vermeidung von Kontakt mit potenziell infizierten Wildtieren, das Tragen geeigneter Schutzkleidung im medizinischen Bereich sowie sichere Verfahren im Umgang mit kontaminierten Materialien.
In Ausbruchsregionen gelten klare Vorgaben für die Isolation Erkrankter und die sichere Bestattung Verstorbener. Zusätzlich kommen – sofern verfügbar – Ringimpfungen zum Einsatz, bei denen Kontaktpersonen sowie Kontakte der Kontaktpersonen geimpft werden, um Übertragungsketten frühzeitig zu unterbrechen.
6. Weiterführende Informationen
www.who.int/health-topics/ebola
www.ecdc.europa.eu/en/ebola-and-marburg-fevers
Kontakt
- Prof. Dr. Stephan Günther
- Leitung Abteilung Virologie
- Telefon: +49 40 285380-547
- Fax: +49 40 285380-459
- E-Mail: guenther@bnitm.de
- Prof. Dr. César Muñoz-Fontela
- Leitung AG Virus-Immunologie
- Telefon: +49 40 285380-548
- Fax: +49 40 285380-512
- E-Mail: munoz-fontela@bnitm.de
- Dr. Anna Hein
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- Julia Rauner
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