Mitteilung

Sonderforschungsbereich 841 verlängert

Der Sonderforschungsbereich (SFB) 841 „Leberentzündung – Infektion, Immunregulation und Konsequenzen“, in dem das BNITM mit zwei Arbeitsgruppen vertreten ist, wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) von 2018 bis 2021 weiter gefördert. Damit können die beiden Gruppen weiter untersuchen, inwieweit immunregulatorische Mechanismen den Ausgang von infektions - und entzündungsbedingten Schädigungen der Leber beeinflussen, und daran mitwirken, neue Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Das Bild zeigt eine dunkelhaarige Forscherin (Hanna Lotter) vor einem Computermonitor

Im wissenschaftlichen Projektbereich A „Infektion“ des SFB 841 befasst sich die Arbeitsgruppe von PD Dr. Hanna Lotter mit immunregulatorischen Mechanismen, die für die Entstehung und Regeneration eines Amöbenleberabszesses verantwortlich sind. Der Amöbenleberabszess ist eine schwerwiegende Leberschädigung, die nach einer Infektion mit dem Parasiten Entamoeba histolytica auftreten kann. Hanna Lotter über ihre Forschung: „Wir nutzen den Amöbenleberabszess als Modell um verschiedene Aspekte der Immunregulation und Regeneration in der Leber im Vergleich mit anderen Lebererkrankungen zu verstehen." So untersucht die Arbeitsgruppe den Beitrag bestimmter Immunzellen, wie den der Monozyten, die den Ausgang einer Erkrankung beeinflussen, aber auch die Rolle von Genen, die bei der Ausheilung des Amöbenleberschadens identifiziert werden konnten.

Das Bild zeigt einen Forscher (Thomas Jacobs) vor einem Computermonitor

Die Arbeitsgruppe „Protozoen-Immunologie“ von PD Dr. Thomas Jacobs ist im SFB-Projektbereich B „Immunregulation“ eingegliedert und konzentriert sich dabei auf die Regulation der Immunantwort im Verlauf der Malaria, da die ersten Zellen, die die Malaria-Parasiten befallen, die Leberzellen sind. Thomas Jacobs erklärt: „Um die Malaria-Parasiten wirksam zu bekämpfen, muss die Immunantwort die richtige Balance haben: Sie muss stark genug sein, um die Parasiten abzutöten, aber nicht zu stark, sodass nicht auch eigenes Gewebe angegriffen wird. Insbesondere bei Kindern ist aber das Immunsystem oft noch nicht ausreichend dafür trainiert, sodass es bei einer Malaria-Infektion häufiger zu lebensbedrohlichen Entzündungen kommt. Ein besseres Verständnis der Immunregulation könnte zu besseren Behandlungsmöglichkeiten bei Malaria führen.“

Seit 2010 koordiniert der Sprecher Prof. Ansgar W. Lohse des Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) den SFB 841. Beteiligt sind insgesamt zehn universitäre Einrichtung und zwei außeruniversitäre, das BNITM und das Heinrich-Petter-Institut (HPI). Im SFB 841 kommen Expertinnen und Experten aus verschiedenen Gebieten der Leberforschung zusammen, um das Wechselspiel zwischen Leberschädigung, Entzündung und Reparatur besser zu verstehen. In einem Video erklären SFB-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler, was die erfolgreiche Förderung durch die DFG für ihre Forschung bedeutet.


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