Mitteilung

Ausbruch des Ebola-Fiebers in der Demokratischen Republik Kongo

Am 8. Mai rief das Gesundheitsministerium der Demokratischen Republik Kongo (DRK) einen Ausbruch des Ebola-Virus in der Provinz Equateur an der Grenze zum Kongo aus. Dies ist der neunte Ausbruch dieses hämorrhagischen Fiebers in diesem Land, das erstmals vor 40 Jahren in Yambuku (DRK - damals Zaire) nahe des Ebola-Flusses und unweit des aktuellen Ausbruchsgeschehens nachgewiesen wurde. Bislang war das Virus aber noch nie in eine größere Stadt vorgedrungen, ein Umstand, der die Gefahr einer Übertragung und Ausbreitung deutlich erhöht. Zum jetzigen Zeitpunkt (Stand 17. Juni 2018) meldet die WHO 38 bestätigte Fälle, 14 wahrscheinliche Fälle, 10 Verdachtsfälle und bereits 28 Todesfälle.

Das Bild zeigt, wie medizinisches Personal geschult wird.

Dr. César Muñoz-Fontela (BNITM) schult medizinisches Personal in Biosicherheit und der Diagnostik des Ebola-Virus.

Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin ist seit Anfang Juni zusammen mit Mitarbeitern des Robert-Koch-Instituts und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) innerhalb der "Schnell einsetzbaren Expertengruppe bei Gesundheit (SEEG)" des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Brazzaville, der Hauptstadt des Kongos, direkt an der Grenze zur DRK im Einsatz. Die Mission dient dazu medizinisches Personal vor Ort in Biosicherheitsmaßnahmen und der sicheren und schnellen Diagnostik zu schulen, um ein mögliches Überspringen der Infektion von der DRK in den Kongo frühzeitig zu erfassen. 

Eine weitere Mitarbeiterin ist mit dem Global Outbreak Alert and Response Network (GOARN) im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der DRK, um vor Ort die Diagnostik zu unterstützen. 

 

Offenbar zeigen die eingeleiteten Hilfsmaßnahmen bereits Wirkung, denn die Zahl neuer Fälle ist jetzt rückläufig und laut WHO werden in den Städten momentan keine neuen Fälle mehr registriert. Weitere Übertragungen werden noch aus abgelegenen ländlichen Regionen gemeldet. Die Arbeit der Hilfsorganisationen konzentriert sich nun vor allem auf die Überwachung dieser Regionen sowie die schnelle Diagnostik neuer Fälle und die Identifizierung von Kontaktpersonen.

Das Bild zeigt, wie medizinisches Personal geschult wird.

Dr. César Muñoz-Fontela (BNITM) schult medizinisches Personal in Biosicherheit und der Diagnostik des Ebola-Virus.


SEEG

Als Schlussfolgerung aus der Ebola-Krise in Westafrika hat das Bundesentwicklungsministerium gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsministerium die "Schnell einsetzbare Expertengruppe Gesundheit (SEEG)" ins Leben gerufen, die jetzt auch im Kongo im Einsatz ist. Die SEEG hilft Partnerländern bei der Vorbereitung und Reaktion auf Ausbrüche von Infektionskrankheiten. Auf Anforderung betroffener Länder stellt die SEEG kurzfristig Teams aus einschlägigen Expertinnen und Experten aus Medizin und Forschung zusammen, die vor Ort die lokalen Behörden beraten. Die SEEG unterstützt beispielsweise bei der Diagnostik von Krankheiten, berät zu geeigneten Behandlungsmethoden und Möglichkeiten, Kranke zu isolieren und Gesunde vor einer Infektion zu schützen. Die "Schnell einsetzbare Expertengruppe Gesundheit" ist eine Kooperation des Robert-Koch-Instituts (RKI), des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Ansprechperson

Dr. Eleonora Schönherr

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit

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