Pressemitteilung

Malaria-Expertinnen und -Experten stellen neueste Forschungsergebnisse vor

Presseeinladung: Fachveranstaltung am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin am 23.-24. März und Weltmalariatag am 25. April

Vor dem Weltmalariatag werden bei einer Fachveranstaltung am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) am 23. und 24. März Malaria-Expertinnen und -Experten die neuesten Forschungsergebnisse zu Medikamenten, Impfstoffen, Immunologie, Epidemiologie und den Überträgermücken vorstellen – immer mit dem Aspekt der Translation: der Übertragung von Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung in die Anwendung bis hin zu den Themen Implementation und One Health.

Save the Date ecard of the Malaria Meeting, March 23-24, 2023
©BNITM | Reset St.Pauli

Die Gäste werden bei der Veranstaltung Neuigkeiten zu Artemisininresistenzen, Wirksamkeit des Impfstoffs RTS,S und neue Stechmückenpopulationen diskutieren. Die Themen und Sprechernamen sind auf der Veranstaltungswebseite www.bnitm.de/malariameeting im Programm zu finden.

 

Einladung für Pressevertretende:
Teilnahme am „15th Malaria Meeting“

am Donnerstag, 23. und Freitag 24. März 2023 im Hörsaal des BNITM
Bernhard-Nocht-Straße 74, 20359 Hamburg

Uhrzeiten und Programm: www.bnitm.de/malariameeting
Anmeldung vorzugsweise per Mail: presse@bnitm.de, Tel. 040 285380-269 / -264

Kurz vor dem Expertentreffen im historischen Hörsaal des BNITM veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihren jährlichen „Welt-Malaria-Report“, in dem sie über die Fortschritte und Lücken bei der Bekämpfung von Malaria berichtet. Der diesjährige Report verdeutlicht, dass die weltweiten Malariafallzahlen im zweiten Jahr der COVID-19-Pandemie nochmals leicht angestiegen sind. Im Jahr 2021 waren insgesamt 247 Millionen erkrankt (rund 619 Tausend Todesfälle) im Vergleich zu 245 Millionen im Jahr 2020 und 232 Millionen Fällen (rund 568 Tausend Todesfälle) im Jahr 2019 – meist Kinder unter fünf Jahren. Die von Malaria betroffenen Länder, vor allem in Afrika, müssen weiterhin auf eine Vielzahl von Herausforderungen reagieren:

Eine KCCR-Mitarbeiterin nimmt Blut an der Fingerkuppe eines Kleinkindes ab, um es auf Malaria zu testen.
Untersuchung auf Malaria-Infektionen in der Kinderambulanz des Agogo Presbiterian Hospital   ©Emmanuel Baah
Fluoreszenzmikroskopische Aufnahme eines Leberschizonten in Hepatomazellen 48 Stunden nach Infektion. Zu sehen ist eine orange schimmernde Zelle, an deren Rande ein grün fluoriszierender Parasitenwurm. Fixiert und gefärbt mit anti-Exp1 (grün) und Lysotracker (rot). DNA in blau.
Leberschizont in Hepatomazellen 48 Stunden nach Infektion. Fixiert und gefärbt mit anti-Exp1 (grün) und Lysotracker (rot). DNA in blau.   ©BNITM | Volker Heussler

„Einige Malariaparasiten entgehen mittlerweile den Diagnostiktests. Und auch die zunehmenden Resistenzen gegen mit Insektiziden behandelte Netze und Medikamentenwirkstoffe bereiten uns Sorge, sodass wir am Bernhard-Nocht-Institut gemeinsam mit dem KCCR* in Ghana und dem CERMEL in Gabun mehrere großangelegte Studien mit Malariatherapien der nächsten Generation (Dreifach-Kombination) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung und EDCTP durchführen“, sagt Prof. Michael Ramharter, als Tropenmediziner selbst Malariaexperte und Leiter der Klinischen Forschung am BNITM. Artemisinin-basierte Kombinationstherapien (ACT) seien zwar nach wie vor wirksam, aber es gebe einige besorgniserregende Signale, die man jetzt schon untersuchen müsse, bevor die ACTs versagen.

Wie der Leiter des BNITM, Prof. Jürgen May betont, „stellt die Invasion der Stechmücke  Anopheles stephensi, die sich sehr leicht an städtische Umweltbedingungen anpassen kann, aus Asien nach Afrika ein echtes Risiko dar. Auch der Klimawandel ermöglicht die Ausbreitung der Malaria in Regionen, in der die Krankheit bisher nicht verbreitet war.“

Die WHO hat ebenfalls reagiert und eine neue Leitlinie veröffentlicht, einschließlich einer neuen Strategie zur Eindämmung der Resistenzen gegen Malariamedikamente in Afrika. Ein neues Rahmenprogramm der WHO und des UN-Habitat** soll den Verantwortlichen in den Städten zudem als Leitfaden für die Malaria- und Stechmückenbekämpfung dienen.

 

Internationalen Keynote Speaker (Anmeldung für Interviewanfragen erforderlich): presse@bnitm.de

Prof. Quique Bassat, Barcelona Institute for Global Health, Spain
>> Strategies to improve malaria outcomes: from the individual patient to the community

Prof. Volker Heussler, University Bern, Switzerland
>> The Plasmodium parasitophorous vacuole membrane: from autophagic targeting to signaling platform

Prof. Faith Osier, Imperial College London, UK
>> Mechanisms of immunity against P. falciparum malaria

Dr. Timothy Wells, Medicine for Malaria Venture, Switzerland
>> Priorities and new approaches to malaria control and elimination

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Hintergrundinformationen:

Welt Malaria Report zum Download:
www.who.int/teams/global-malaria-programme/reports/world-malaria-report-2022

* Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg widmet einen erheblichen Teil seiner Arbeit der Malariaforschung und arbeitet auf diesem Gebiet eng mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) zusammen. Das Spektrum reicht von molekularen Untersuchungen des Malariaparasiten über die Erforschung der Verbreitung und des klinischen Verlaufs bis hin zu Impf- und Medikamentenstudien in Afrika. Um beispielsweise eine Malariatherapie mit einer Dreifachkombination der nächsten Generation testen zu können, führt das BNITM gemeinsam mit dem Kumasi Centre for Collaborative Research (KCCR) eine multizentrische klinische Studie in vier afrikanischen Ländern (Ghana, Mali, Gabun und Benin) durch. Im Fokus stehen hier die Wirksamkeit und Sicherheit einer Malariabehandlung, die vor allem für Kinder in Subsahara-Afrika lebensnotwendig ist.

** Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (UN-HABITAT)

Das Rahmenprogramm von WHO und UN-Habitat “Global framework for the response to malaria in urban areas”:
 https://www.who.int/news-room/feature-stories/detail/responding-to-malaria-in-urban-areas-a-new-framework-from-who-and-un-habitat

zum Download: https://www.who.int/publications/i/item/9789240061781

Unterstützer und Sponsoren des Malaria Meetings 2023:

Unterstützt wird das Malaria Meeting, das in der Regel alle zwei Jahre stattfindet, von der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie (DGP), der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Infektionstherapie e.V. (PEG) und der Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG). Wie bereits 2019 unterstützt auch das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) die Fachveranstaltung und in diesem Jahr auch die Vereinigung der Freunde des Tropeninstituts Hamburg e.V. (VdF). Die Qiagen GmbH ist Sponsor des diesjährigen Malaria Meetings.

Ansprechperson

Julia Rauner

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit

Telefon : +49 40 285380-264

E-Mail : presse@bnitm.de