Amöbiasis 

Männer erkranken häufiger als Frauen

Frauen und Männer unterscheiden sich nicht nur anatomisch, sondern auch in ihren Immunreaktionen. So sind beispielsweise Männer anfälliger für verschiedene Infektionskrankheiten, während Frauen eher zu Autoimmunerkrankungen neigen. Zugrunde liegende biologische Prozesse sind überwiegend jedoch nicht verstanden.

Dies zeigt sich auch bei Infektionen mit dem Parasiten Entamoeba histolytica, dem Erreger der Amöbiasis. Von der schweren klinischen Verlaufsform, dem sogenannten Amöbenleberabszess, sind hauptsächlich Männern betroffen.

Am BNITM wurde ein Mausmodell etabliert werden, welches diese geschlechtsspezifischen Unterschiede widerspiegelt. Nach Infektion entwickeln männliche Mäuse größere Leberabszesse während diese bei weiblichen Tieren schneller ausheilen.

Symbolische Darstellung der Männlichkeit und Weiblichkeit
Eine Zeichnung eines LeberabszessesCreated with BioRender.com

Anhand dieses Mausmodells konnte gezeigt werden, dass das männliche Sexualhormon Testosteron über einen direkten Einfluss auf bestimmte Immunzellen für diesen Geschlechtsunterschied verantwortlich ist. 

Anknüpfend an diese Erkenntnisse konnten wir zeigen, dass dieser Wirkmechanismus auch auf menschliche Immunzellen übertragbar ist.

Das Verständnis dieser Mechanismen ebnet den Weg für die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien bei Infektionskrankheiten, die das Geschlecht des Patienten berücksichtigt.

 

Weiterführende Informationen erhalten Sie in folgenden Publikationen:

Möglichkeiten zu alternativen Methoden finden Sie unter Alternativmethoden am BNITM