SeroCoV Afrika: Querschnittstudie zur Erhebung der SARS-CoV-2 Seroprävalenz

In Subsahara-Afrika sind wichtige epidemiologische Parameter und die Infektionsdynamik von SARS-CoV-2/COVID-19 nach wie vor weitgehend unbekannt. Es gibt z.B. wenige populationsbasierte Schätzungen der Seroprävalenz.

Frühere Prognosen gingen davon aus, dass sich bis Juni 2020 bis zu 70 Millionen Afrikaner:innen mit SARS-COV-2 infizieren und mehr als 3 Millionen versterben würden. Stattdessen wurden "nur" 2,1 Mio. COVID-19 Infektionen und knapp 50.000 Todesfälle verzeichnet - auf einem Kontinent mit 1,3 Milliarden Menschen. Allerdings sind die Testmöglichkeiten und die finanziellen Ressourcen begrenzt, und es gibt zu wenig Expertise. Möglicherweise sind die Fallzahlen tatsächlich höher.

Hinzu kommt: Die Bevölkerung ist wesentlich jünger als in den Industriestaaten. Dies könnte zu einem milderen Verlauf der Pandemie auf dem Kontinent geführt haben: Es gab weniger schwere Verläufe und Todesfälle. Der tatsächliche Anteil Infizierter einschließlich derer, die keine Symptome hatten oder keine medizinischen Behandlung brauchten, ist bislang allerdings noch unbekannt.

Serologische Tests, die Antikörper gegen SARS-CoV-2 identifizieren, ermöglichen Rückschlüsse auf eine erworbene Immunität, die aus einer vergangenen Exposition mit dem Virus resultiert. Die Seroprävalenz, d.h. das Vorkommen dieser Antikörper, kann wichtige Informationen zum „Infektionsgrad“ des jeweiligen Landes liefern und geplante Impfkampagnen unterstützen. In diesem Projekt bestimmen wir die Seroprävalenz in drei afrikanischen Ländern (Ghana, Burkina Faso und Madagaskar). Außerdem erheben wir Daten zu den verordneten und durchgeführten Schutzmaßnahmen und berechnen die ökonomischen Konsequenzen des Corona-bedingten Lockdowns.

Scientific lead: Nicole Gilberger (Struck)

Contributing scientists: Eva Lorenz, Aurélia Souares, Christina Deschermeier, Ben Rushton.

Team Germany: Jenny Kettenbeil, Wibke Loag, Christa Ehmen, Dino Schachten, Anna Ginsbach, Sayed Alhashimi.

Team Ghana: John Amuasi, Anthony Afum-Adjei Awuah, Christian Obirikorang, Oumou Maïga-Ascofaré, Kwaku Duah, Nana Almoustapha, Evans Ahadu

Team Burkina: Ali Sié, Boubacar Coulibaly, Thierry Ouedraogo, Valentin Boudo 

Team Madagaskar: Daniela Fusco, Rivo Rakotoarivelo, Dominik Benke, Yannick Heppner, Raphael Rakotozandrindrainy, Zaraniaina Tahiry Rasolojaona, Leonard Gunga, Jeanmarc Kutz

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