Einladung zum Pressegespräch:
Tropeninstitut koordiniert größtes Verbundprojekt zur Stechmückenforschung in Deutschland

Hamburg / Berlin, 16. Februar 2016 – In Europa werden seit einigen Jahren vermehrt Krankheiten wie das Dengue-, West-Nil- oder Chikungunya-Fieber durch Stechmücken übertragen. „Der jüngste Zika-Virus-Ausbruch in Südamerika hat erneut eindrucksvoll die Bedeutung von Stechmücken als Krankheitsüberträger unter Beweis gestellt“, sagt Prof. Egbert Tannich, Leiter der Stechmückenforschung am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM).  Am 22. Februar 2016 fällt der offizielle Startschuss für das neue Verbundprojekt „CuliFo“, wenn Frau Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), im Rahmen eines Festakts mit Pressegespräch die Zuwendungsbescheide an die Projektpartner übergibt. 

In Deutschland gab es bisher kein Überwachungs- oder Meldesystem über das Vorkommen medizinisch relevanter Stechmückenarten. Auch gibt es keine nennenswerte Forschung zum Verhalten von Mücken und zu der besonders wichtigen Frage, ob einheimische Mückenarten überhaupt eingeschleppte Krankheitserreger übertragen können. Da es sich bei vielen Krankheiten, die von Stechmücken weitergegeben werden, um Krankheiten handelt, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden (sogenannte Zoonosen), hat das BMEL die Koordination übernommen und zwei deutschlandweite Verbundprojekte zur Überwachung und Erforschung von Stechmücken ins Leben gerufen, die das Ministerium mit mehreren Millionen Euro fördert.

„Die Globalisierung nimmt stetig zu – im Bereich des internationalen Warenhandels, aber auch durch private Reisen. Zeitgleich verändert sich das Klima. Damit steigt in Europa die Gefahr von Krankheiten, die durch Stechmücken übertragen werden. Das BMEL-geförderte Projekt „Stechmücken und Stechmücken-übertragene Zoonosen in Deutschland“ leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Schutzes der Gesundheit von Mensch und Tier: Das Projekt steht in enger Verbindung mit der ebenfalls vom BMEL geförderten Monitoring-Studie „Stechmückenmonitoring in Deutschland“. Durch die Verbindung der wissenschaftlichen Erkenntnisse aus beiden Projekten können Risiken zum räumlichen und saisonalen Auftreten der Stechmückenarten in Deutschland und dem damit verbundenen Infektionsrisiko in Deutschland besser eingeschätzt werden“, erklärt Dr. Maria Flachsbarth.

Bereits seit dem Frühjahr 2015 läuft das Projekt „CuliMo“ (Stechmücken Monitoring), das das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems koordiniert und in dem die systematische landesweite Erfassung und Verbreitung der verschiedenen Stechmückenarten im Vordergrund steht. Als weiteres neues Projekt, das das BNITM koordiniert, finanziert das BMEL jetzt „CuliFo“ (Stechmücken Forschung): „Wir möchten vor allem die ökologisch-klimatischen Bedingungen für die Vermehrung und Verbreitung einheimischer Stechmücken, deren genetische Variabilität und insbesondere deren Fähigkeit, Krankheitserreger zu übertragen, erforschen“, so Tannich über die Ziele des Verbundprojekts. 

Mit dem FLI und dem BNITM sind an diesen gemeinsamen Vorhaben die Carl von Ossiezky-Universität in Oldenburg, die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt, das Leibniz-Zentrum für Agrarlandforschung in Müncheberg sowie die Gesellschaft zur Förderung der Stechmückenbekämpfung in Speyer beteiligt.

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Pressevertreter möchten wir herzlich zum Festakt mit Pressegespräch einladen:

„Neues Verbundprojekt zur Stechmückenforschung in Deutschland“

am Montag, 22. Februar 2016, 12-13 Uhr

Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin im historischen Hörsaal
Bernhard-Nocht-Straße 74, 20359 Hamburg

Anmeldung bis Freitag, 19.2.16, 11 Uhr:
Dr. Eleonora Schönherr und Laura Zimmermann
presse@bnitm.de, Tel.: 040 42818-264
 

12:00 Uhr        Begrüßung zum Festakt
Prof. Dr. Rolf Horstmann, Vorstandsvorsitzender des BNITM

12:10 Uhr        Übersicht zum neuen Projekt „CuliFo“ – Stechmückenforschung in Deutschland
Prof. Dr. Egbert Tannich, Koordinator des Verbundprojekts

12:20 Uhr        Startschuss des Verbundprojekts und Übergabe der Bescheide
Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin BMEL

12:30 Uhr        Pressegespräch und angemeldete Interviews
zum Verbundprojekt „Stechmückenforschung in Deutschland“

– Prof. Dr. Egbert Tannich, Koordinator des Verbundprojekts
– Vertreter/innen der Partnereinrichtungen
– Dr. Maria Flachsbarth, Parlamentarische Staatssekretärin BMEL

13:00 Uhr        Ende offizieller Teil

 

 

Über das BNITM

Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) ist Deutschlands größte Einrichtung für Forschung, Versorgung und Lehre auf dem Gebiet tropentypischer und neu auftretender Infektionskrankheiten. Aktuelle Forschungsschwerpunkte bilden Malaria, hämorrhagische Fieberviren, Tuberkulose und Gewebewürmer. Für den Umgang mit hochpathogenen Viren und infizierten Insekten verfügt das Institut über Laboratorien der höchsten biologischen Sicherheitsstufe (BSL4) und ein Sicherheits-Insektarium (BSL3). Das BNITM umfasst das nationale Referenzzentrum für den Nachweis aller tropischen Infektionserreger und das WHO-Kooperationszentrum für Arboviren und hämorrhagische Fieberviren. Gemeinsam mit dem ghanaischen Gesundheitsministerium und der Universität von Kumasi betreibt es ein modernes Forschungs- und Ausbildungszentrum im westafrikanischen Regenwald, das auch externen Arbeitsgruppen zur Verfügung steht. Als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft (www.leibniz-gemeinschaft.de) wird das Institut als Forschungsinstitut mit überregionaler Bedeutung gemeinsam durch den Bund, die Freie und Hansestadt Hamburg und die übrigen Bundesländer finanziert.


Porträtfoto von Prof. Dr. Jürgen May, eines erfahrenen freundlich blickenden Forschers
Head of Dept Infectious Diseases Epidemiology

Prof. Dr. Jürgen May

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